Schritt für Schritt: Wie man eine virtuelle Parallels-Maschine in Virtualbox überführt. Schön langsam zwei Schritte vor, einmal gedreht und Wie-ge-schritt.
Die Mac-Virtualisierungssoftware “Parallels Desktop” habe ich für einen Appel und ein Ei bekommen, als sich ein Bekannter ein neues Macbook zugelegt hat. Für Windows funktioniert sie auch vorzüglich und integriert sich nahtlos ins OS X – kein Grund zu wechseln. Mit meiner Linux-Installation sieht das anders aus, da gibt Parallels sich unkommod und sperrig – es ist ja nun wirklich kein Zustand, wenn man eben schnell mal einen aufgenommenen Fernsehfilm zur DVD mastern will und dafür erst stundenlang über einen internen Samba-Server Daten hin- und hertransportieren muss, weil Parallels für Linux keine vernünftige Festplatten-Integration anbietet. (Mehr zu den vergleichsweisen Vorteilen von Virtualbox am Ende dieses Artikels.)
Also habe ich beschlossen, virtuell nach Virtualbox umzuziehen. Die Herstellerfirma dieser kostenlosen Virtualisierungslösung hat sich erfreulicherweise von Sun kaufen lassen; Virtualbox ist also für Privatanwender weiter kostenlos, sogar in der Closed Source-Version. Das geht, ist aber eins-zwei-drei-vor-zurück-vor: ein ziemlicher Tanz – und die Beschreibungen, die ich gefunden habe, lassen immer den entscheiden Zwischenschritt aus und bringen Untergeeks wie mich ins Stolpern. Also hier das Tanzkärtchen für den Virtualtango in aller Ausführlichkeit.
Nie war eine Innovation dermaßen demonstrativ abwesend wie die Weiterentwicklung der Bewegungssteuerung auf der GC in Köln.
Dabei war es doch ausgemachte Sache: Dieses Jahr in Köln, da sehen wir das Anfang vom Ende eines alten Freundes: des Freudenknüppels, vulgo: des Joysticks. Hatte ich auch munter behauptet und habe es auch geschafft, einen ganzen Tag mit nur sehr wenig Joystick-Kontakten auszukommen – dafür habe ich mich als wild mit den Armen flatterndes Wii-Huhn zum Obst gemacht, mir den Wii-Controller um den Oberschenkel schnallen lassen, damit die Mädchenkonsole mal zeigen konnte, was sie so als Personal Trainer draufhat, habe sogar die Wii-Variante des Shooters “Dead Space” angespielt; ein Achterbahnshooter, der ziemlich an Schießgalerien auf dem Rummelplatz erinnert.
Was ich gerne getestet hätte, aber nicht durfte: Wohin das mit der Bewegungssteuerung führt, wenn man eine vernünftige Plattform testet. Sony-PK, Dienstagabend: Schönes Wetter, Häppchen, ein Gedränge, als stünden U2 oder wenigstens die Stones auf der Bühne, eine merkwürdigerweise vielbejubelte Rezessions-PS3 (20% schlanker, 25% billiger) – aber zum geplanten “Motion Controller” nur der Satz: Den zeigen wir dann in einem Monat in Tokio. Suuuper. Bei Microsoft hinter den Kulissen bedauerndes Schulterzucken: Project Natal, die vielfach befabelte Kamera-Sensor-Kombi für wirklich immersives Spielverhalten? Dazu sage ich nicht mal, dass wir nichts dazu sagen; bedauere. Und auch Godgamegott Peter Molyneux, den ich zu seinem neuen Projekt Fable 3 interviewt habe – und im Anschluss gefragt, ob denn Fable 3 möglicherweise auch mit Natal-Integration daherkommt, antwortete nur britisch trocken: “You don’t expect me to answer that, do you?”
Und doch habe ich ein todsicheres Indiz gefunden, dass die Zeit des Freudenknüppel sich neigt – der Niedergang einer Kulturtechnik zeigt sich in ihrer nostalgischen Perversion. Für die Wii, die Einzig Wahre Konsole in der Käufergunst, hat Capcom ein Oldschool-Prügelspiel vorgestellt – mit einem Aufsatz, einem Zusatzgerät. Mit Competition-Pro-artigem Joystick und mit schönen großen runden Mash-Buttons. Sogar Button-Töne kann man zuschalten. Wow: Ein Freudenknüppelsimulator. Fast ganz wie früher, ey.
Was der untergeek wusste: Dass Computerspiele entwickeln ein verdammt hartes Geschäft ist, mit Risiken wie sonst nur in der Filmindustrie. Was der untergeek auch wusste: Dass der Iran neben seinen rückwärts gewandten Gläubischen auch überproportional viele Netzbürger hat und hervorragende Programmierer. Was der untergeek nicht wusste: dass der Iran auch eine eigene Spieleindustrie hat – mit sehr eigenen Problemen.
Wer Prince of Persia 3D mochte, wird auch Quest of Persia mögen – soweit man das vom Trailer her beurteilen kann: Da sehen Charaktere und Bewegungen doch sehr vertraut aus – und sehr Nineties. Okay, die Engine ist nicht mehr up to date, das wissen wir auch, sagt mir der freundliche Entwickler von Puya Arts Software am Stand des Verbands der iranischen Spieleindustrie; für die nächste Produktion bauen wir eine moderne Engine ein. Aber die alte Engine hat eben nicht viel gekostet; und dann erläutert er mir die ganz besonderen Herausforderungen für seine Branchenkollegen im Lande.
Nein, nicht die Zensur. Eher verständnislos sieht er mich an, als ich frage, ob Computerspiele für den Geschmack der Theokratie nicht zu verwestlicht wären. Das Problem ist ein anderes: Ein Spiel wie „Quest of Persia“ kann Puya Arts für 6 Dollar 50 auf den Markt bringen. Und dann konkurriert es dort mit den Spielen, die auch bei uns über den Tisch gehen; mit – sagen wir mal: dem Assassinen-LangweilerBlockbuster aus Kanada. Für 1 Dollar.
Die iranische Regierung hat da nämlich diese Politik gegenüber Markenpiraten und Raubkopieren. Das alles interessiert sie nicht, solange nicht einheimische Waren betroffen sind. Würde jemand anfangen, in großem Stil unsere Spiele zu kopieren, könnten wir ihn aus dem Verkehr ziehen lassen, berichtet mein iranischer Gesprächspartner; für die Ware der großen Internationals trifft das nicht zu.
Was dann eben leider auch heißt, dass die hoffnungsvollen Nahost-Entwickler nicht recht konkurrenzfähig sind.
Wer möchte, kann das zweite und englisch lokalisierte „Quest of Persia“ übrigens hier online erwerben. Demo hier. Bisher verkauft es sich, sagt mein Gewährsmann, mäßig.
Ich geb’s ungern zu, aber ich hatte unrecht: Allein dadurch, dass man sie in die Spülmaschine tut, ist eine flüssigkeitsgeschädigte EEE-Tastatur nicht wieder hinzubekommen. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute: ich habe es geschafft, die Tastatur wieder zu reparieren, und ich behaupte, dass die Chancen, das nachzumachen, ganz gut sind. Es ist allerdings eine ziemliche Frickelei. Continue reading →
Phillip vom famosen bausteln.de, der den Arduino-Workshop auf der Sigint geleitet hat, hat dort noch einen sehenswerten Vortrag präsentiert – einen Überblick über den Traum vom “Fabbing”, von der Maschine, die als 3D-Drucker in der Lage ist, fast beliebige Werkstücke herzustellen und sich allmählich der Fähigkeit annähert, sich selbst zu reproduzieren. Das Ganze für jedermensch bezahlbar und natürlich open source. Erste Schritte sind gemacht (Links zu den bekanntesten Projekten am Ende dieses Artikels), aber es zeichnete Philips Vortrag aus, dass er sich nicht völlig von der Euphorie des “Druck-Deinen-eigenen-Alltagsgegenstand”-Lagers hat wegspülen lassen. Continue reading →
“War ich Dir eigentlich bisher ein guter Ehemann?” Mit dieser leicht suggestiven Frage habe ich Schöne darauf vorbereitet, dass ich ihr heute einfach übers Wochenende nach Köln verschwunden bin – auf das Computersportfreundetreffen Sigint 09. Die Verlockung: Einen ganzen Tag unter Geeks – und dann auch noch: selber machen.Nach Jahren der 8bittigen Enthaltsamkeit mal wieder selbst mit Mikrocontrollern herumspielen – das klappt am besten, wenn man nicht allein ist dabei. Und ich werde, wie sich zeigen soll, alles andere als allein sein.
Auch Seminarleiter Philip – er betreibt unter anderem das Bausteinbastler-Blog bausteln.de – ist vom Andrang überascht – er hatte sich das Ganze wohl ein wenig intimer vorgestellt. Aber er lässt sich nicht abschrecken. Zunächst theoretisch, dann praktisch will er den Neugierigen den “Arduino”-Mikrocontroller nahe bringen – und hat eine ganze Kiste der Controller dabei: Learning by doing. (Eine Kiste Lötkolben hat Philip auch dabei, die aber aus Zeitgründen nicht zum Einsatz kommen werden.)
Das Großartige an der Arduino-Hardware ist, dass sie nicht von Geeks entwickelt wurde (naja – nicht von hauptberuflichen), sondern von Künstlern. Die wollten nicht möglichst mächtige Hardware haben, sondern einen einfachen, robusten, billigen Controller. Der sich in einer Art Küchen-C programmieren lässt – wie sagte doch der grimmige Security-Hacker heute morgen in seiner Keynote? Ein Großteil aller Sicherheitsprobleme leiten sich ab von dem Satz: “Echte Männer programmieren in C”? Anyway: der sich unkompliziert programmieren lässt und für den es eine wunderbar einfache Entwicklungsumgebung gibt. Für Windows, MacOS und Linux. Und damit fangen die Probleme an.
Wie es nämlich bei einer solchen Veranstaltung auch nicht anders zu erwarten ist, sind die Linuxer stark in der Überzahl. Philip wiederum entwickelt normalerweise nicht mit einer Linux-Maschine, und kann bei der Installation des Entwicklungssystems leider nicht helfen. Das erwartet eine Reihe von Paketen, die (a) herausgefunden und (b) nachinstalliert werden wollen; da sich in nullkommanix verschiedenste Systemstände ergeben und auch noch genau in diesem Moment dasWorkshop-WLAN ächzend zusammenbricht, entwickelt die nun folgende kleinkollektive Lösungssuche eine gewisse fröhliche Dynamik. (Der Vollständigkeit halber: Ein Linux-Howto am Ende dieses Artikels.)
Darüber wäre fast die Mittagspause verstrichen – gemeinsam mit ein paar sehr sympathischen Mitgliedern der “Piratenpartei” rette ich mich as dem Raum in die nächst gelegene Pizzeria.
Vor Jahr und Tag war ich in Berlin mal auf einem ganz ähnlichen Workshop. Ein Wien Musiker und Künstler, der auf dem Medienkunst-Fest “Transmediale” einen Workshop für Gameboy Hacking anbot (er selbst produzierte mit gehackten Gameboys Tanzmusik). Der Workshop richtete sich gezielt an Kinder – und die Kids waren schneller. Aber es muss ja nicht immer ein großes Projekt sein – wie sagte einer der sympathischen Piraten: “Nocch nie habe ich mich so über eine blinkende Leucchtdiode gefreut!” Und ich fahre zufrieden mit einem Arduino samt Ethernet-Board nach Hause und kann von daher nur ein uneingeschränkt positives Fazit ziehen: In der Gruppe war die Berührungsangst mit der neuen Hardware im Nu verflogen. Mal sehen, ob der vom geschätzten Kollegen Klein moderierte Talk über Games Culture ein ebensolches Highlight wird.
Nachtrag, 24.5.: Bericht eines versierten Arduino-Enthusiasten aus demselben Workshop hier – und: die “Freeduino”-Seite der dahinter stehenden User Group enthält nützliche Einsteiger-Tipps, Beispiele und viele Hacks.
Womit wir bei diesem Thema wären: Hier noch die versprochenen Zusatzinfos für Arduino-Interessierte. Continue reading →
Der unvergessene James Cagney im unvergessenen Billy-Wilder-Film "Eins, zwei, drei"
Google ist dein Freund: Über die Suche im Netz stolpert immer mal wieder jemand bei mir herein, worüber ich mich sehr freue, zumal, wenn ich ein wenig Trost und Rat anbieten kann. Wie im Fall eines EEE-Besitzers, der eine Cola in seinen 901er gegossen hat und das gute Stück nicht aufgeben möchte: Zu Recht. Obwohl er, wie er mir schreibt, in Computerdingen nicht sonderlich bewandert ist, aber: “Probieren geht über studieren, das sagt man so… Kann man ja was dazulernen. ” That’s the spirit!
Nicht nur daraus kann man, denke ich, etwas lernen. Es ist auch an der Zeit, sich an eine alte Weisheit zu erinnern.
Kontaktpflege 1.0!
Erst einmal – keine Panik. Das Großartige am EEE ist, dass er praktisch keine beweglichen Teile hat; keine Festplatte und auch kein DVD-Laufwerk, die durch die Cola vermutlich unrettbar verklebt wären. Auch das Display hat nichts abbekommen – da hättest Du wirklich Ärger, aber den Rest bekommt man hin.
Warum? Nun, da sei mein Vater zitiert mit seinen vierzig Jahren Erfahrung als Ingenieur und einer der ganz tiefen Wahrheiten: Fast alle Probleme in der Elektronik haben irgendwie mit schlechten Kontakten zu tun. Und das ist auch das Problem nach der Cola-Attacke: Die klebrige Flüssigkeit ist in die Kontakte gelaufen, greift die Oberflächen an, korrodiert sie, sorgt für Kriechströme. Was Tastaturen zuverlässig lahm legt – aber die eignen sich besonders gut für den Versuch der Tastaturwäsche. Ebenso wie die Hauptplatine.
Neben Tastatur, Maustasten, Schaltern ist der EEE vor allem an einer Stelle verwundbar: der Speicher. Der RAM-Riegel ist in einem Steckplatz, und dieser Kontakt muss ohne Wenn und Aber hergestellt sein, sonst geht wenig. Zwei weitere Kandidaten für gewaltigen Ärger sind meines Erachtens die WLAN-Karte – auch die über einen Steckplatz im EEE integriert – und der Slot für die SD-Card.
Was also tun? Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr neige ich zu einer einfachen, aber gründlichen Empfehlung:
Den EEE komplett auseinandernehmen, das heißt: die Hauptplatine freilegen, alle Stecker entfernen (Tastatur, Mauspad; Display; Stromversorgung; Lautsprecher, Mikro)
Die Hauptplatine aus dem Gehäuse herausfrickeln – und alle Steckkarten ausbauen: Speicher, WLAN, ggf. Bluetooth und Flash-Erweiterungsspeicher.
Die Gehäuseoberschale beiseite legen – mit dem verklebten Mauspad.
Hauptplatine, Tastatur und Gehäuseoberschale – Alle diese Teile in die Spülmaschine schmeißen, Blitzgang einstellen (möglichst nicht heißer als 70 Grad) – und ab. Ehrlich! Nur Mut! (Singt leise in bester Kaa-Manier: “Vertrauuue miiiir!!”) Steckkarten und Speicherriegel auf den Kontaktflächen mit Alkohol gründlich abwischen.
Ein paar Tage trocknen lassen.
Das ist jedenfalls das, was ich tun würde – das Risiko halte ich für gering; trotzdem auf eigene Gefahr. No risk, no fun.
Tja, lieber Tapio, du musst jetzt ganz tapfer sein. Ich habe nämlich nicht weniger vor, als eins deiner drei Osterpoken ganz mad-scientist-mäßig zu sezieren, sollte ich eins gewinnen.
Und das nicht etwa, weil ich den Plastebärchen ihr gewollt japanisch-knuffiges Aussehen übel nähme (was man ja durchaus verstehen könnte). Nein: verstehen will ich selber. Ich will die Technik darin analysieren und erkunden, ob man das Ganze nicht in eine erwachsenentaugliche Form bringen kann. Was sie kostet. Ob Batterien drin stecken – oder eine rein passive RFID-Technik (A propos RFID: was man da in Kommentaren für Blödsinn liest…) Ob sich so ein Poken, naja, mehr “wearable” bauen lässt.
Außerdem will ich natürlich einfach damit spielen.
Dafür muss es leider sterben.
Für die nicht Initiierten: Ein “Poken” ist so eine Art Visitenkarte 2.0, eine physische Entsprechung der digitalen Netzwerk-Existenz. Nicht kompatibel zu Xing oder Facebook. Oder doch? No clue.
Zufallsfund: Hatte in meinem letzten Post das <!em>-Tag im Fließtext vergraben, diesen aber durch ein <!–more–>; abgetrennt, und was? Plötzlich war das gesamte Untergeek-Blog kursiv. Das könnte man sicher auch mit Kommentaren spielen – man müsste nur das Closing Tag eines beliebigen Befehls hinter die 120-Zeichen-Grenze schubsen, bei der die meisten Blogs den Kommentarauszug abschneiden… (Bitte hier in Gedanken diabolisches Jamesbondbösewichtgelächter einblenden.)
“Oh mein Gott! Die sehen ja alle aus wie Gordon Freeman!”
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