Virtualtango

Schritt für Schritt: Wie man eine virtuelle Parallels-Maschine in Virtualbox überführt. Schön langsam zwei Schritte vor, einmal gedreht und Wie-ge-schritt.

Die Mac-Virtualisierungssoftware “Parallels Desktop” habe ich für einen Appel und ein Ei bekommen, als sich ein Bekannter ein neues Macbook zugelegt hat. Für Windows funktioniert sie auch vorzüglich und integriert sich nahtlos ins OS X – kein Grund zu wechseln. Mit meiner Linux-Installation sieht das anders aus, da gibt Parallels sich unkommod und sperrig – es ist ja nun wirklich kein Zustand, wenn man eben schnell mal einen aufgenommenen Fernsehfilm zur DVD mastern will und dafür erst stundenlang über einen internen Samba-Server Daten hin- und hertransportieren muss, weil Parallels für Linux keine vernünftige Festplatten-Integration anbietet. (Mehr zu den vergleichsweisen Vorteilen von Virtualbox am Ende dieses Artikels.)

Also habe ich beschlossen, virtuell nach Virtualbox umzuziehen. Die Herstellerfirma dieser kostenlosen Virtualisierungslösung hat sich erfreulicherweise von Sun kaufen lassen; Virtualbox ist also für Privatanwender weiter kostenlos, sogar in der Closed Source-Version. Das geht, ist aber eins-zwei-drei-vor-zurück-vor: ein ziemlicher Tanz – und die Beschreibungen, die ich gefunden habe, lassen immer den entscheiden Zwischenschritt aus und bringen Untergeeks wie mich ins Stolpern. Also hier das Tanzkärtchen für den Virtualtango in aller Ausführlichkeit.

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Kleines Vademecum für Barcamps

Richtig getippt? Dank an Neezee, aus deren Flickr-Stream dieses Foto stammt

Zurück von der erfreulich unterhaltsamen MBC09, mit zwei intelligenten Sätzen im Gepäck – es hat sich also gelohnt. Und wieder was gelernt: als Barcamp-Neuling bin ich mit einigen Erkenntnissen aus Hamburg abgereist, die ich den Nachgeborenen zur Hand reiche – zum Eingedenk und zur Mahnung. Continue reading

Abenteuer Wohnzimmer: Mac-Medienserver von PS3 gesucht

Nachtrag, April 2010: Die hier beschriebene Software ist meines Erachtens inzwischen überholt; der Java PS3 Media Server von shargr4th ist nicht nur deutlich komfortabler als alle hier beschriebenen Lösungen, er ist einfach zu installieren, für alle größeren Plattformen erhältich und sogar eingedeutscht. Also: why bother.

He, es gibt nichts zu lesen hier! Geh weg! Schsch!

Eine neue Mitbewohnerin ist im Haus. Und sieht traumschön aus:

Meine PS3

Da die neue PS3 aber nicht nur schön aussehen soll, sondern beispielsweise auch Filme abspielen, die anderswo liegen, wandert der Minimac-Wohnzimmer-PC auf meinen Schreibtisch und darf ab jetzt Arbeitspferd spielen. Außerdem will ich ihn zu einem Mediaserver umrüsten, der mit der PS3 anstandslos zusammenarbeitet – und mit den anderen Geräten im Haus natürlich auch.

Bildschirmanzeige - 1 Medienserver gefundenUm es vorweg zu nehmen: Die Operation ist gelungen, alles funktioniert großartig. Allerdings hat sich der Weg dorthin als mittelschweres Abenteuer entpuppt – inklusive größerer Konfigurierkämpfe und ausgewachsener Quellcodeübersetzungsschlachten.

Drei Medienserver-Systeme für dem Mac habe ich in Betracht gezogen:

Es ist dann am Ende doch das Open-Source-Produkt geworden – und nicht aus Kostengründen. Aber wie eingangs erwähnt: der Weg dahin war ein Abenteuer. Lies und lerne. Continue reading

GENERATED FILE. DO NOT EDIT.

Nicht ändern! Diese Warnung steht in der ersten Zeile einer Datei, über die Firefox dressiert werden kann, auch unter Linux “.M4V”-Dateien zu streamen. Dummerweise muss man die Datei dazu aber ändern.

Weshalb ist die folgende Aktion nötig? Seit ich einen iPod Touch besitze, kann ich direkt von der Videorekorder-Platte gucken – EyeTV macht’s möglich; die Videorekorder-Software für meinen Mini-Mac bringt außer diversen Exportformaten auch einen kleinen Medienserver mit Webinterface mit. Er produziert die MPEG-4-Ströme, die das im iPod verbaute Quicktime versteht.

Wäre doch schön, wenn man diese Ströme auch von den anderen Rechnern aus nutzen könnte? Sie sind ja schließlich nichts besonderes – im Prinzip. Leider nicht auf dem Linux-Laptop, dem meistgenutzten Rechner – dort weigert sich ein mit allen Plugins gewaschener Firefox schlicht, die Filme abzuspielen, und verlangt nach einem Quicktime-Plugin. Der MIME-Typ “video/x-m4v” sei sonst nicht abzuspielen.

Nun muss man wissen, dass diese Behauptung lächerlich ist. Nicht nur, dass MPlayer und Kaffeine Quicktime-Codecs an Bord haben und von daher überhaupt keine Schwierigkeiten mit MPEG-4 oder H.264; installiert ist auch das Hausschwein unter den Videoplayern: VLC frisst eigentlich alles. Nicht diesmal. Was ist los?

Schließlich löscht ein chirurgischer Eingriff in ~/.mozilla/firefox/pluginreg.dat das Problem. Eben jene Datei, deren erste Zeile… siehe Überschrift. Einfach den Abschnitt für das mplayerplug-in wie folgt ergänzt:

QuickTime Plug-in 6.0 / 7:$
8
0:video/quicktime:Quicktime:mov:$
1:video/x-quicktime:Quicktime:mov:$
2:image/x-quicktime:Quicktime:mov:$
3:video/quicktime:Quicktime:mp4:$
4:video/quicktime:Quicktime – Session Description Protocol:sdp:$
5:application/x-quicktimeplayer:Quicktime:mov:$
6:application/smil:SMIL:smil:$
7:video/x-m4v:MPEG-4:m4v,mp4:$

..also: die letzte Zeile hinzugefügt, die Anzahl der MIME-Typen oben auf 8 abgeändert (war vorher 7), und die Sache läuft. Brav öffnet MPlayer die Streams in einem neuen Fenster.

Nun geht’s: Eyetv streamt auf den Linux-Rechner Interessanterweise geht derselbe Versuch schief, wenn ich die VLC-Dateien verändere. Der Player läuft nicht los. Woran liegt’s: Zu ungeduldig? Egal, so geht’s ja; der Hack funktioniert.

Also: in Zukunft von derartigen Warnungen nicht abschrecken lassen. Das T-Shirt dazu gibt’s im Make Store.

Beware!