Wenn das Trackpad nicht mehr klickt: Macbook Air M1 (2020) reparieren

Plötzlich hat es nicht mehr geklickt: Das Trackpad im Macbook Air M1 (Apple Silicon, Ende 2020 gekauft) schien sich verklemmt zu haben, zumindest gab es keinen Klick, wenn man auf das Trackpad drückte – ich konnte nichts mehr anklicken; ohne externe Maus war der Laptop unbrauchbar. Das Problem ließ sich aber relativ schnell beseitigen.

Nur ein paar kurze Notizen, auch falls jemand gute Tipps sucht.

  • Schnelle Abhilfe: Den „Antippen“-Klick aktivieren. In die Einstellungen fürs Trackpad gehen und einen Haken bei „Klick durch Tippen“ setzen. Dann wird der Mac wenigstens wieder brauchbar.
  • Es ist womöglich kein Hardware-Problem. Der fühlbare Klick, den das Trackpad zurückgibt, wird nicht von einer Feder erzeugt, sondern von einer kleinen Reihe von Elektromagneten – die Technologie wird in diesem Beitrag auf pocket-lint.com gut erklärt. Was aber heißt: Wenn das Trackpad nicht mehr klickt, ist möglicherweise die Firmware schuld, oder das Betriebssystem hat sich vergaloppiert. Angeblich soll es helfen, in den Trackpad-Einstellungen alles mit „Haptisches Feedback“ einmal kurz zu deaktivieren, bei mir hat möglicherweise geholfen, dass ich den Akku abgeklemmt habe. (Oder auch nicht – was ich getan habe: dazu gleich mehr.)
  • Trackpad selber tauschen. Ein moderneres Apple-Gerät aufzuschrauben ist tendenziell eine dieser Warum-tue-ich-mir-das-an-und-überlasse-es-nicht-den-schnöseligen-Typen-von-der-Genius-Bar-Aktionen, aber so schwer ist es dann auch nicht. Mir hat eine Dreiviertelstunde Basteln vermutlich einen mittleren dreistelligen Betrag gespart – was ich ja schon kenne. Also: Nur Mut, es ist auch für Durchschnittsbastler:innen möglich – MIT! DEM! RICHTIGEN! WERKZEUG!
  • Werkzeuge für die Macbook-Air-Reparatur. Ohne die geht’s nicht. Ich habe ohnehin einen Satz Handyschrauben-Torx-Bits auf Lager und dazu bei Schweine-Amazon dieses Kit geordert (kein Affiliate-Link; kauft gern woanders.) Man braucht:
    • einen Pentalobe-P5-Schraubendreher (für die speziellen Apple-Gehäuseschrauben mit dem fünfzackigen Loch)
    • einen Torx-T4-Schraubendreher für die Trackpad-Kabel-Halterung
    • einen Torx-T5-Schraubendreher für das Trackpad selbst
    • eine Lupe
    • eine Pinzette
    • …wie üblich empfehle ich ein Schälchen oder eine Magnetmatte, um die verschiedenen Schraubentypen sicher und getrennt aufzubewahren, ordentliches Arbeitsplatz-Licht, eine Arbeitsplatz-Matte.
  • Schritt-für-Schritt-Anleitung. Die Anleitung von ifixit ist wie immer vorbildlich; von mir noch den Extra-Tipp, dass man wirklich die Beschreibung für jeden Schritt zu Ende liest, ehe man ihn ausführt (und vielleicht auch auf den nächsten schaut.) Sonst kann einem beispielsweise die Warnung entgehen, dass auf dem Trackpad Distanzscheiben liegen – die runterfallen, wenn man das demontierte Trackpad umdreht. Lesen spart eine Menge unwürdiges Herumrutschen auf den Knien.
  • Reparatur-Support von Apple. Ernsthaft. Ein bisschen. Die „Right-to-repair“-Gesetzgebung hat Apple in Bewegung gesetzt: Wer sein iGerät unbedingt selbst zerreparieren will, bekommt von Apple jetzt Informationen und Ersatzteile – es darf nur noch nicht zu alt sein, das iGerät. Und man sollte in den USA wohnen, hehe. Immerhin: Für den Macbook Air gibt es das Apple-Service-Manual als PDF zum Download. Auch ein Austausch-Trackpad bietet der US-Shop für knapp 100 Dollar an; ob ich es auch aus Europa hätte bestellen können, kann ich nicht sagen. Und am Ende reißt sich Apple wohl auch nicht gerade ein Bein aus, um Bastlern zu helfen. (heise.de). Am Ende hilft dann doch eher der Gang zum freundlichen türkischen iphone-Dealer.

Bliebe nur noch mal klar aufzulisten, was ich denn jetzt eigentlich getan habe, damit das Trackpad wieder klickt.

  • Werkzeug gekauft.
  • Den Mac geöffnet und das Akku-Kabel abgeklemmt. (Ich würde dringend raten, nach diesem Schritt den Akku kurz wieder anzuklemmen und zu testen, ob das Trackpad nicht schon wieder funktioniert.)
  • Das Trackpad ausgebaut und böse angeguckt. Ein wenig an den Federn gebogen.
  • Die Gehäuse-Aussparung für das Trackpad ausgewischt, um irgendwelche Krümel oder ähnliche mechanischen Störungen zu entfernen.
  • Das Trackpad mit den Distanzscheiben wieder eingebaut. Dabei die Distanzscheiben mit einer Schieblehre vermessen, nachdem ich im Service-Manual gesehen habe, dass es sie in verschiedenen Dicken gibt. Die 0,1mm starken oben, zur Tastatur hin, eingesetzt, die 0,15mm starken an der unteren Gehäusekante.
  • Alles wieder zusammengebaut und -geschraubt; der heikelste Teil war dabei der möglichst gewaltfreie Wiederanschluss des Akku-Steckers, aber auch das ZIF-Steckerchen für das Trackpad-Flachkabel links unten (kleiner Plastikbügel! Vor dem Entfernen hochklappen, nach dem Wiedereinsetzen wieder runterdrücken!) und der Platinenstecker fürs Trackpad neben dem Akku-Stecker sind nicht ohne.
  • Ans Netzteil angeschlossen, angeschaltet und… geht.

 

Ich habe mit einem Uhrmacherschraubenzieher und Stocherei 340 Euro an Apple gespart

War unvorsichtig von mir, das iPad auf einer Platte abzulegen, auf der auch das Launchpad und ein Keyboard standen – beim Musikmachen muss man auf diesen Geräten nun einmal herumhämmern. Unmerklich setzte sich das iPad in Bewegung, und – klatsch.

Die gute Nachricht: Das Display hat überlebt. Auch das Gehäuse war nur wenig vermackt – das angeschlossene USB-Kabel zum Hub hatte den Sturz gedämpft. Und die Kamera hatte sowieso schon länger nicht mehr fokussiert. Dass es auch eine schlechte Nachricht gab, wurde mir erst zuhause klar, als ich das Ladekabel einstöpseln wollte und scheiterte: Der Lightning-nach-USB-Adapter, an dem das iPad hing, war in der iPad-Buchse abgerissen.

Na gut: da, wie gesagt, die Kamera ohnehin eine Macke hatte, habe ich einen Termin bei den Apple-Reparaturleuten vereinbart, im Apple-Sprech: an der Genius Bar. Den üblichen Zirkus mitgemacht: dumm rumgestanden, wieder weggeschickt worden, angestellt, nach 15 Minuten festgestellt, dass der Termin nicht stimmte, netterweise einen neuen bekommen, weggegangen, wiedergekommen, gewartet. Es ging ja nur um eine kurze Begutachtung.

Nach etwas Wartezeit kommt eine Endzwanzigerin auf mich zu. Sie duzt mich penetrant. Sie schaut sich das iPad nicht wirklich an – nimmt nur die Macken und Kratzer in ihr Protokoll auf. Das müsse wohl ausgetauscht werden, ich müsse nur noch unterschreiben.

Auf dem Reparaturauftrag steht ein Betrag von sage und schreibe 340 Euro.

Unterschreib endlich: Der Reparaturauftrag mit dem abgebrochenen Steckerstück, der das iPad „irreparabel“ machen sollte

Der Preis schockiert mich. Ich habe noch sehr genau im Kopf, dass ein iPad Air 2 derzeit für etwa diesen Betrag gehandelt wird und mit 128GB Speicher nicht arg viel teurer ist. Ich lehne ab, den Auftrag zu erteilen. Damit hat die Endzwanzigerin offensichtlich nicht gerechnet, aber letztlich ist es ihr auch egal.

Für 340 Euro, denke ich, kann man eine Menge pfuschen. Eine Pinzette verbiegt, ebenso zwei Nadeln, mit denen ich versuche, das abgerissene Steckerstück herauszuziehen. Ein kurzer Blick zu iFixit verrät mir, dass die Buchse zwar nicht verlötet ist und sich deshalb gut austauschen lassen müsste – dass es aber ganz und gar kein Spaß ist, ein iPad Air 2 auseinanderzunehmen. (iPad-Gehäuse erhitzen, Kleber lösen und so.) Also stochere ich auf gut Glück weiter – und schaffe es schließlich nach einer guten halben Stunde mit einem winzigen Uhrmacherschraubenzieher, das Bruchstück herauszuhebeln. iPad ans Ladekabel – läuft. Glück gehabt.

Die Moral? Nicht die übliche Geschichte von den bösen, unfähigen Computerladenstudis. Die waren zumindest tendenziell sehr hilfsbereit, und sie haben halt ihre Regeln. Trotzdem bin ich froh, mich dem Apple-Imperium nicht unterworfen und nur mit meinem Werkzeug einen kleinen Sieg erkämpft zu haben: I’m not a number, I’m a free nerd!

Und die Geschichte meiner Hassliebe zu Apple ist um eine Episode reicher.

Wie kommt das in die Hosts-Datei?

Kein iPad-Update über iTunes – statt dessen ein Tablet im Wartungszustand und beim Versuch der Wiederherstellung penetrant „Error 3004“. Wieder einmal ist die Apple-Fehlermeldung selbst null hilfreich, wieder einmal kommen über Google Antworten: ziemlich dadaistische und dann auch eine nützliche.

Tatsächlich: in der HOSTS-Datei – eine Art Sammlung von Umleitungs-Schildern zwischen meinem Computer und dem Internet – findet sich der ominöse Eintrag, der Zugriffe auf gs.apple.com auf 127.0.0.1 umleitet – wenn ich das richtig verstehe, auf einen Server auf meinem Rechner selbst. Ist ja schnell entfernt (und dann läuft alles wieder) – aaaber wo zum Geier kommt so was her?

Wieder einmal einsehen müssen, dass ich leider nicht zu den 1% zähle.

Nur für echte Männer und echte Frauen: Superdrive putzen wie ein Fonzie

Das ist jetzt nicht wahr, oder? Habe mich so auf den Bügelabend mit meiner wieder heimgekehrten „Brazil„-DVD gefreut – da der Wohnzimmerfernseher belegt ist, am Schreibtischmac. Aber der angejahrte Mini-Mac weigert sich, die DVD auch nur im Bauch zu behalten – genauso wie die ersatzweise herbeigeschaffte „Breaking Bad“-Scheibe.

Okay, das „Superdrive“ zickt. Selbst nachdem ich einen Firmware-Hack zur Entfernung des DVD-Regionalcodes rückgängig gemacht habe. Dass ich mit dem Problem nicht allein bin, ist schnell ergoogelt – und die Erklärungsversuche, die da gesammelt und sauber kategorisiert aufgelistet sind, sind beredt Zeugnis für die menschliche Fähigkeit, sich kompletten Unsinn über Ursachen und Wirkungen einzureden (die so genannte „Gefühlte Fehlerdiagnostik“).

Ich habe es da eher mit der Weisheit meines großartigen Vaters, dessen Erkenntnis aus X Ingenieursjahren ist: Wenn in der Elektronik etwas kaputt geht, dann ist die Ursache in fast allen Fällen eine mechanische. Verschleiß, Korrosion oder, viel banaler, Dreck.

Also putzen.

CC BY-NC-SA Zsolt Müller/muzso.hu

Ein SuperDrive von innen – CC BY-NC-SA Zsolt Müller/muzso.hu

Für das bisschen Staub nehm‘ ich doch jetzt nicht den Mac auseinander! Das haben sich in den diversen Kommentaren auch schon andere gesagt – und zu brutalen, aber einfachen Alternativen geraten.

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Die kleinen Dinge: Endlich ein vernünftiger Android-Sperrbildschirm

God is in the details„, sagen die Amerikaner (witzig: für uns steckt ja im Detail eher der Teufel), und was Apple angeht, glaube ich tatsächlich: unter dem Strich sind es nicht die großen designerischen Intuitionen des Heiligen Steve gewesen, die Apple gegenüber den Konkurrenten herausstechen lassen, sondern die Kleinigkeiten, die die Firma meidet wie der Teufel das Weihwasser: alles nämlich, was den Wohlfühlfaktor (sexistisch: den WAF) eines Geräts beeinträchtigt. (Naja: im Großen und Ganzen.)

Cyanogenmod 7.2RC2 auf dem Motorola Defy, Home

Meiner Meinung nach könnte der iOS-Konkurrent Android deutlich erfolgreicher sein, würde die Google-Entwicklung nicht gleich schon beim Einschalten nerven: und zwar immer und immer wieder. Grundeinstellung: Telefon verriegelt, entsperren, Entsperrcode eingeben. Telefon ausschalten. Sofort wieder: Entsperren, Entsperrcode eingeben, erst dann zu verwenden. Hey: Wenn ich den Sicherheitscode eingebe, will ich das Telefon entsperren. Die Möglichkeit, diesen Code einzugeben, will ich mir nicht erst freischieben müssen.

Womöglich muss das auch bei einem herkömmlichen Android nicht so sein; erst bei der alternativen Firmware-Variante CyanogenMod ist es aber mir gelungen, meinem Motorola Defy ein halbwegs anständiges Benehmen beizubringen. Das jetzt so aussieht: Ist das Telefon verriegelt, muss man es nur entsperren (und nicht auch noch entriegeln); es verriegelt sich aber erst nach einigen Minuten wieder und ist bis dahin mit einem einfachen Wischen in Betriebszustand zu versetzen. Happiness galore.

Tief versteckt unter Einstellungen/Cyanogenmod/Sperrbildschirm/Optionen - aber immerhin

Nicht, dass es mir das Telefon leicht gemacht hat damit, auch mit der CyanogenMod nicht. Dass man die Einstellungen für den Sperrbildschirm unter das wenig Mut machende Label „Einstellungen/Cyanogenmod“ gesteckt hat (und nicht etwa unter den Einstellungen für das Display, oder den Launcher, oder einfach unter: „Verhalten“) ist wohl so was wie die digitale Entsprechung zu Douglas Adams‘ defektem Klo im Keller, an dessen Tür „Vorsicht, bissiger Leopard“ steht. Und dann sind die nötigen Einstellungen auch noch über zwei Unterunterpunkte verteilt: Einmal muss man bei den „Entsperroptionen“ die Einstellung „Nur Sicherheitssperre“ anwählen, zum zweiten dann unter Timeouts unterschiedliche Verriegelungszeiten eintragen für „Bildschirmsperre“ und „Sicherheitssperre“ (Was ist was? Versuch macht kluch.)

Am Ende steht aber ein wirklich nutzerfreundliches Verhalten des Telefons – bei jedem Einschalten eine Aktion gespart und damit im Lauf der Zeit wohl einige Tage Leben gewonnen.

Dass der Weg dorthin nicht ganz ohne Straßensperren ist, ist wiederum eine andere Geschichte.

 

So wirr kann Thomas Mann nicht sein: Hörbücher im iPhone

Skatend und dabei die Hörbuchversion des „Zauberbergs“ hörend: Schon krass, dieser Thomas Mann, denke ich so bei mir, lässt gleich im zweiten Kapitel eine Todkranke auftreten, die hysterisch kichert und kurz darauf aus dem Buch wegstirbt. Was für ein Paukenschlag zum Auftakt, staune ich, bis mir klar wird, dass diese dramaturgische Reihung vom Großmeister des elitären Schwulstes keinesfalls intendiert war – mein iPhone hat mal wieder alle Titel eines Hörbuchs durcheinander gebracht.

Und das passiert bei den meisten Hörbüchern, die ich mir auf dem iPhone bzw. iPod Touch anhören will: das Gerät spielt sie nicht der Reihe nach, sondern einfach in zufälliger Reihenfolge – und bietet anscheinend keine Möglichkeit, ihm das abzugewöhnen. Ich habe einmal eine Autofahrt erlebt, bei der der Fahrer (!) das (hörenswerte) Hörbuch „So viel Zeit“ von Frank Goosen von Hand immer wieder um einen Titel weiterschaltete, weil alle Passagiere und der Fahrer nicht in der Lage waren, seinem iTouch die Verwürfelungen abzugewöhnen.

Anatomie eines Ärgernisses

Bildschirmfoto: Wiedergabe eines Hörbuchkapitels auf dem iPhoneTatsächlich bietet der iPhone-Audiospieler zwar die Möglichkeit, sich einen Titel immer wieder vorlesen zu lassen. Auch die praktische Funktion, die um 30 Sekunden zurückspringt – falls man gerade abgelenkt war, weil man einem rücksichtslosen Verkehrsteilnehmer ein „Arschgeburt!“ hinterherbrüllen musste – ist zu finden, ebenso ein Knopf, um die Abspielgeschwindigkeit zu verdoppeln oder zu halbieren. Aber wo, verdammt, schaltet man den blöden Zufallsmodus ein bzw. aus?

Tatsächlich sieht der iPhone-Player in der Spezialrubrik „Hörbücher“ keine Möglichkeit vor, auf die Zufallsfunktion zuzugreifen. Das ist logisch, weil sie ja bei den meisten Hörbüchern keinen Sinn ergibt; das ist von Apple schon richtig gedacht. Leider konnten sich die Mystiker aus Cupertino nicht dazu durchringen, die Funktion bei Hörbüchern grundsätzlich zu deaktivieren.

Shuffle, systemweit

Bildschirmfoto: oben rechts schaltet man die zufällige Wiedergabe aus.Ein wenig Experimentiererei bringt die Lösung: Offenbar ist das gesamte Gerät auf zufällige Wiedergabe geschaltet – oder eben nicht. Spricht: Wenn man nicht will, dass die Hörbuch-Kapitel nach Lust und Laune des iPhones verwürfelt werden, muss man sie da abschalten, wo das geht – also: raus aus dem Hörbuch und einen beliebigen Musiktitel gestartet. Die Bedienungselemente einblenden, indem man das Coverbild antippt. Dann oben rechts den Zufallsgenerator abschalten.

Jetzt hat’s a Ruh‘ – systemweit. Und Thomas Mann darf weiter durch die zeitfreie Welt Hans Castorps sprachmäandern…

PS: iPhone-Screenshots, Hörbücher als Hörbuch statt als Musik

Zwei kleine Nachsätze zu Techniken, über die man leicht gestolpert sein könnte:

  1. Wie man Screenshots vom iPhone macht, wusste ich auch nicht (und habe es hier erfahren) – Home-Taste drücken und festhalten und ein kurzer Druck auf den Ausschalter; dann landet ein Bildschirmfoto im Foto-Ordner. Das ist gut zu bedienen, wenn man’s weiß.
  2. Wie man Audio-Dateien überhaupt zu den Hörbüchern bekommt, wenn man sie nicht im Apple-Store gekauft hat, sondern als CD oder Datei im Regal stehen hat:
    • Nach iTunes importieren,
    • dann erst einmal sicher stellen, dass die Sparte „Hörbücher“ überhaupt eingeschaltet ist (iTunes-Einstellungen aufrufen; Karte „Allgemein“ – und ein Häkchen bei „Anzeigen: Hörbücher“ setzen);
    • dann alle Dateien des Hörbuchs markieren,
    • Rechtsklick und im Kontextmenü den Punkt „Informationen“ aufrufen (evtl. noch Daten nachtragen)
    • auf der Karte „Optionen“ den Medientyp ändern in „Hörbuch“ und OK klicken.
    • Das Hörbuch wird jetzt verschoben und taucht nicht mehr bei der Musik auf, was auch bei Party-Abenden mit iPod-Musik ganz gelegen kommt. (Wenn übrigens jemand eine Möglichkeit findet, die bei Amazon geklauten Cover automatisch für alle Hörbuch-Titel hochzuladen, immer her damit.)

Screenshot von iTunes auf dem Mac - unter den "Optionen" den Medientyp "Hörbuch" einstellen

Neues System vergisst alte iPods?

Danke, Apple! Ein guter Teil des Wochenendes geht drauf, weil die beiden iPods plötzlich nicht mehr synchronisieren wollen. Nada. Nicht einmal in iTunes tauchen sie mehr auf – und ich halte zunächst meinen iPod Touch für defekt, bis ich vermute und überprüfe, dass tatsächlich der iPod Classic (5. Generation, 30GB) meiner Liebsten ebenso wenig erkannt wird.

Was passiert ist? Nichts ist passiert. Außer dass offenbar eine völlig legale und teuer bezahlte Neuinstallation von Mac OS X 10.5 („Leopard“) dazu führt, dass die iPods ihren Heim-Rechner nicht mehr erkennen. Sie scheinen ihn für einen neuen Rechner anzusehen, und der wiederum weigert sich, mit ihnen zu sprechen. Das Höchste der Gefühle ist ein „Unbekannter Fehler 1691“. (NB: geile Fehlermeldung, das. Wenn ich im Netz nach der Bedeutung gucken kann, wieso kann das mein iTunes nicht?)

Was tun? Der Tipp, den man an verschiedenen Stellen im Netz dazu findet, ist eindeutig: iTunes neu installieren.

iPods zeigen eigenes Format

Das löst leider das Problem nicht. Mit großer Beharrlichkeit ignoriert iTunes weiter beide iPods. Immerhin: den „Classic“ kann man durch einen harten Reset (Tasten Menu und Select drücken und festhalten, bis das Apfel-Logo erscheint) immerhin dazu bringen, dass der Mac ihn erkennt – und als noch nicht ordentlich formatierte Festplatte einbinden will:

Warnbox: iPod Classic wird als neues Medium erkannt

Warnbox: iPod Classic wird als neues Medium erkannt

Leider bringt auch die angebotene Möglichkeit nichts, den iPod zu initialisieren, sprich: mit dem Festplatten-Dienstprogramm zu formatieren – das verweigert nämlich mit einem dürren „Permission denied“ die vielleicht segensreiche Arbeit. Den iPod Touch kann man immerhin über die Systemeinstellungen radieren – was ihn für zwei Stunden in einen Löschmodus versetzt, an dessen Ende man mit einem völlig leeren Gerät dasteht. Was soll ich sagen: iTunes scheint jetzt zwar zu erkennen, dass da was getan werden muss, hängt sich aber auf, sobald man den iPod Touch anhängt.

Deinstallation mit der Unkrautschere

Eine herkömmlich schlichte Deinstallation/Neuinstallation a la Apple ist eine feine, weil einfache Sache. Leider ist es damit hier nicht getan: man muss nämlich Apple deutlich gründlicher deinstallieren als man es gewohnt ist. In den „Programme“-Ordner gehen; iTunes nehmen und in den Papierkorb ziehen, Papierkorb leeren – das reicht nicht. Ein paar weitere Schritte sind nötig (Wie man iTunes wirklich komplett installiert, beschreibt Apple hier):

  • Das Dienstprogramm „Aktivitätsanzeige“ aufrufen und den Prozess „iTunes Helper“ manuell beenden – vorher lässt sich der Papierkorb nicht richtig leeren.

Dann noch alle Spuren von iTunes tilgen – aus den folgenden Ordnern (jeweils im Finder über „Gehe zu..“/“Gehe zum Ordner“ ansteuern und die Dateien in den Papierkorb befördern):

  • ~/Library/ -- Ordner iTunes
  • ~/Library/Preferences/ -- die drei Dateien com.apple.iTunes*
  • ~/Library/Preferences/ByHost/ -- eine Datei com.apple.iTunes*
  • /Library/ -- ein iTunes-Ordner (falls vorhanden)

Ich habe sogar noch eine Extra-Brutalität begehen müssen, um iTunes wirklich zum Wiederentdecken der iPods zu bewegen:

  • Im Ordner „Musik“ den Ordner „iTunes“ öffnen und die beiden folgenden Dateien umbenennen: iTunes Library und iTunes Music Library.xml
  • iTunes einmal starten, iPod anschließen; Neuerkennung einleiten (der Mac fragt, ob er den iPod auf diesen Rechner umrubeln soll)
  • iTunes zumachen; Dateien über die von iTunes angelegten neuen Versionen kopieren

Beim nächsten iTunes-Start hat dann alles funktioniert. Uff.

Am Ende dann noch einmal in die iTunes-Einstellungen und unter „Erweitert“ den Speicherort für die iTunes-Musik erneuern (sprich: auf „Ändern“ klicken und den gleichen Ordner wie vorher noch einmal neu auswählen); das führt dazu, dass iTunes alle Dateien noch einmal einliest und die Datenbank auf Trab bringt.

So. Jetzt hat iTunes wieder die Haare schön. War das nötig, so ein Aufwand?