Ich habe mit einem Uhrmacherschraubenzieher und Stocherei 340 Euro an Apple gespart

War unvorsichtig von mir, das iPad auf einer Platte abzulegen, auf der auch das Launchpad und ein Keyboard standen – beim Musikmachen muss man auf diesen Geräten nun einmal herumhämmern. Unmerklich setzte sich das iPad in Bewegung, und – klatsch.

Die gute Nachricht: Das Display hat überlebt. Auch das Gehäuse war nur wenig vermackt – das angeschlossene USB-Kabel zum Hub hatte den Sturz gedämpft. Und die Kamera hatte sowieso schon länger nicht mehr fokussiert. Dass es auch eine schlechte Nachricht gab, wurde mir erst zuhause klar, als ich das Ladekabel einstöpseln wollte und scheiterte: Der Lightning-nach-USB-Adapter, an dem das iPad hing, war in der iPad-Buchse abgerissen.

Na gut: da, wie gesagt, die Kamera ohnehin eine Macke hatte, habe ich einen Termin bei den Apple-Reparaturleuten vereinbart, im Apple-Sprech: an der Genius Bar. Den üblichen Zirkus mitgemacht: dumm rumgestanden, wieder weggeschickt worden, angestellt, nach 15 Minuten festgestellt, dass der Termin nicht stimmte, netterweise einen neuen bekommen, weggegangen, wiedergekommen, gewartet. Es ging ja nur um eine kurze Begutachtung.

Nach etwas Wartezeit kommt eine Endzwanzigerin auf mich zu. Sie duzt mich penetrant. Sie schaut sich das iPad nicht wirklich an – nimmt nur die Macken und Kratzer in ihr Protokoll auf. Das müsse wohl ausgetauscht werden, ich müsse nur noch unterschreiben.

Auf dem Reparaturauftrag steht ein Betrag von sage und schreibe 340 Euro.

Unterschreib endlich: Der Reparaturauftrag mit dem abgebrochenen Steckerstück, der das iPad „irreparabel“ machen sollte

Der Preis schockiert mich. Ich habe noch sehr genau im Kopf, dass ein iPad Air 2 derzeit für etwa diesen Betrag gehandelt wird und mit 128GB Speicher nicht arg viel teurer ist. Ich lehne ab, den Auftrag zu erteilen. Damit hat die Endzwanzigerin offensichtlich nicht gerechnet, aber letztlich ist es ihr auch egal.

Für 340 Euro, denke ich, kann man eine Menge pfuschen. Eine Pinzette verbiegt, ebenso zwei Nadeln, mit denen ich versuche, das abgerissene Steckerstück herauszuziehen. Ein kurzer Blick zu iFixit verrät mir, dass die Buchse zwar nicht verlötet ist und sich deshalb gut austauschen lassen müsste – dass es aber ganz und gar kein Spaß ist, ein iPad Air 2 auseinanderzunehmen. (iPad-Gehäuse erhitzen, Kleber lösen und so.) Also stochere ich auf gut Glück weiter – und schaffe es schließlich nach einer guten halben Stunde mit einem winzigen Uhrmacherschraubenzieher, das Bruchstück herauszuhebeln. iPad ans Ladekabel – läuft. Glück gehabt.

Die Moral? Nicht die übliche Geschichte von den bösen, unfähigen Computerladenstudis. Die waren zumindest tendenziell sehr hilfsbereit, und sie haben halt ihre Regeln. Trotzdem bin ich froh, mich dem Apple-Imperium nicht unterworfen und nur mit meinem Werkzeug einen kleinen Sieg erkämpft zu haben: I’m not a number, I’m a free nerd!

Und die Geschichte meiner Hassliebe zu Apple ist um eine Episode reicher.

iPad Air: Shut up and take my money!

Yes, I know. We’re all a bit disappointed with the „New New New iPad“, a.k.a. iPad Air. And remember what Apple pulled off when they discovered that they had a game-changing new component, the Retina display, but the overall hardware wasn’t up to the level yet – they sold it as the iPad 3, only to be replaced with the iPad 4 less than a year later.

No, I’m not bitter with Apple over that. Well yes, I am, but the problem with my iPad 3 is that processing power has become an issue when using it for making music – an important use case for me. Waldorf’s Nave is a dream of a soft synth, but it’s pushing my iPad to the limit – run Nave, and you won’t be able to run much else. So processing power is increasingly becoming the driving force in deciding on what to buy and when.

The least thing that you could say about the iPad Air is that it’s going to drive down the prices for iPad 4’s. But considered that the Air is sporting a variant of the last-generation Apple A7 processor, you can expect it to have about double the processing power of an iPad 4, or about six times the performance of the iPad 3. That’s presumably worth a hundred Euros extra.

To get rid of the iPad3 now might be a good idea anyway. See Tim Webb’s analysis over at Discchord:

The iPad 3 shipped with an inferior processor incapable of keeping up with the huge retina display, and suffered a life-time of sluggish performance and annoying bugs. Developers consistently tell me that the majority of their bug reports come from iPad 3 users.

Now there you go. Unfortunately, this means that my carefully hand-modded IO Dock becomes obsolete – the iPad Air, due to its smaller bezel and different overall dimensions, just won’t fit, and there’s the issue of the Lightning connector which the IO Dock doesn’t have – although there are reports that an adapter would work, this would mean additional tinkering, soldering, dremeling. With hardly any chance of producing satisfactory results.

So what I’ll probably do is build a USB setup from scratch, with a modded Lightning-to-USB-adapter capable of charging the iPad; maybe with a powered hub, and a multi-channel interface like the Akai EIE. (Good list of class-compatible, iPad-friendly devices here.) It’s far from perfect, and maybe sometime I’ll integrate it into my own Dock. Once again, terra incognita.