Falls der Canon-Drucker TR8550 o.ä. nicht mehr ins WLAN will

Ich dachte, ich schreib mal das Internet voll mit einer Problemlösung, nach der ich mir die Finger wundgesucht habe – erfolglos. Dabei ist es am Ende ganz einfach:

Wenn im WLAN-Router zusätzlich zum Sicherheitsstandard WPA2 noch das neuere WPA3 aktiviert ist, verweigert der Canon-Drucker die Verbindung und bricht ab, ohne erst nach dem WLAN-Passwort zu fragen.

Drucker-Bildschirm:

Bei Canon jedenfalls wurde ich nicht fündig: Schon gar nicht beim interaktiven Handbuch – das mir immer eine Lösung versprach, die dann nie kam. Highlight 1: Eine Download-Seite für die Software zum Reparieren der Netzwerkverbindung, die keinen Download anbietet.

Wenn man erst mal begriffen hat, dass das Programm inzwischen anders heißt, findet man es dann noch. Aber, Highlight 2: Die Software, mit der ich die Netzwerkverbindung des Druckers reparieren sollte, setzt eine Verbindung des Druckers zum Netzwerk voraus. Vermutlich über ein langes Netzwerkkabel; eine USB-Verbindung reicht nicht. Noch die nützlichste Seite war die hier – Netzwerk-Troubleshooting – ansonsten kein Hinweis, und auch kein Update der Firmware auf den neueren Standard.

Router-Tausch oder Update kann zu Problemen führen

Vorangegangen waren Wartungsarbeiten an meinem Heimnetz; ich hatte die Firmware des Haupt-Routers geputzt und zurückgesetzt. Daraufhin war der Drucker verschwunden und weigerte sich, die Verbindung zu den WLAN-Netzen wieder aufzunehmen. Er informierte mich zwar, dass die Wireless Encryption abgeschaltet war, weigerte sich aber, sie zu aktivieren oder ein neues Passwort anzunehmen.

Nur: Auf dem Zweit-Router, den ich nicht upgedated hatte, das gleiche Problem – eine vom Internet-Anbieter gemanagte Fritzbox. An den Routern konnte es also nicht liegen?

Offenbar war bei beiden inzwischen ein neuerer Sicherheitsstandard als Option eingezogen – WPA3. (Erklärartikel hier beim Fritzbox-Hersteller.) Und damit kommt die Firmware des vier Jahre alten Druckers nicht klar.

Interface des OpenWRT-WLAN-Routers: Einstellungen für Wireless, unter

Lösung: Die Konfiguration auf WPA2-Sicherheit beschränken – meh. Ein Update der Firmware, das mit dem neuen Standard zurecht kommt, habe ich nicht gefunden.

Lobende Erwähnung: Die Sony-Playstation 3, über 15 Jahre alt, bekommt immer noch gelegentliche Updates. Leider eine sehr, sehr seltene Ausnahme für Heimelektronik.

Thermomix TM21: Wenn der Drehregler stottert

Thermomix TM21Wie man die Elektronik demontiert und das Poti für die Geschwindigkeitsregelung wartet, weil der Regler kratzt und stottert.

Nur kurz, falls andere es brauchen – zu dem Thema habe ich noch nichts gefunden. Hinweise zur Reparatur der Antriebsmechanik hier im CIHOME, Hinweise zum „Fehler 3“ bei dieser Werkstatt in Holzgerlingen.

Der Thermomix ist ein Erbstück, aber leistet treue Dienste und macht einen soliden und einigermaßen wartungsfreundlichen (looking at you, Jura!) Eindruck. Davor, dass er aber irgendwann vielleicht neue Motorkohlen braucht, graust mir jetzt schon

Demontage des Geräts…

…habe ich nicht fotografiert, ist aber auch simpel: Insgesamt sechs Schrauben halten die weiße Gehäuse-Oberschale – zwei kurze hinten und vier unten. Die vorne links (von vorn gesehen) ist gemeinerweise kürzer, die hinten links sitzt gemeinerweise in einem Schacht, so dass man einen langen Torx-Schraubendreher braucht, um ranzukommen. Ich hatte zufällig noch einen T20, der einigermaßen passt; besser ist ein TT20-Bit.

Als nächstes die Drehknöpfe aus dem Gehäuse hebeln bzw. ziehen – den Zeiteinsteller oben rechts und die Knöpfe für Temperatur und Geschwindigkeit. Die Frontplatte, die in das weiße Oberteil eingesetzt ist, brauchen wir nicht zu entfernen.

Zu den Druckknöpfen: Die sind die eine Stelle, wo man schnell was kaputt machen kann; dazu kommen wir aber später.

Blick unter die entfernte Oberschale; Kabel noch gesteckt

Blick unter die entfernte Oberschale; Kabel noch gesteckt

Die Gehäuse-Oberschale aushaken und wegklappen. Die Kabel von der Elektronik stöpseln – drei weiße Flachstecker mit blauen Kabeln in unterschiedlichen Größen, ein schwarzer (zwei graue Kabeladern) und der Kontaktschuh des grünen Erdungskabels. Dann kann man die ganze Oberschale vom Gerät nehmen.

Die verdammten Druckknöpfe!

Die sind tricky. Deshalb guter Tipp: erst das hier anschauen.

Die Druckknöpfe bestehen aus dem eigentlichen Knopf, der vorn aus dem Gehäuse ragt, mit einem Stift daran – und einem Gegenstück, das den Taster-Kontakt geschlossen hält, solange keiner auf den Knopf drückt. Und um den Knopf herausziehen zu können, muss man das Oberteil vom Stift kriegen. Soweit klar.

Aber das einzige, was mir einfiel, war Gewalt – und damit habe ich die rechteckige Platte obendrauf abgerissen. (Sie drückt den Taster.) Sie ist angeflanscht an eine Röhre, in die der Stift kommt und die an ihrem oberen Ende – unterhalb der Platte, durch den Schlitz zu sehen – zwei Ärmchen sitzen, die den Stift halten. Man muss sie auseinanderdrücken – mit zwei kleinen Uhrmacherschraubenziehern – dann lässt sich der Stift rausziehen. Vielleicht.

Oder es sieht dann am Ende so aus – das Teil in der Mitte und das rechts gehören eigentlich zusammen; ich habe sie brutal auseinander gerissen.

Drei Teile - der Knopf mit dem Stift links, das abgebrochene Fassungs-Teil in der Mitte, und die Oberplatte rechts

Also: trusty old Zweikomponentenkleber. Es hat nach dem Zusammenbau wieder funktioniert, ich hoffe, es hält dauerhaft (aber nicht sehr zuversichtlich). Vielleicht kriege ich Ersatzteile aus einem 3D-Drucker, sonst schraube ich die Platte vielleicht einfach am Stift fest.

Auch das Poti wehrt sich – vergeblich!

Jetzt die drei Schrauben aus der Platine drehen , das Display aushaken – es wird von zwei Plastiknasen gehalten – und die Elektronik abnehmen.

Die Potis sind wie üblich an drei Kontakten verlötet und werden zusätzlich von zwei Laschen gehalten, die am anderen Ende durchs Gehäuse gesteckt und umgebogen sind. Vorsichtig aufbiegen, die drei Pole des Potis aufbiegen, und es herausnehmen.

Es ist ein 22k-Poti von Piher; Ersatzteil konnte ich auf die Schnelle nicht finden, also habe ich es geöffnet. Der Deckel ist von unten aufs Gehäuse gepresst, dann über vier Plastikstifte vernietet; die muss man mit einem Skalpell ein wenig abschneiden, dann lässt der Deckel sich aufhebeln. (Update: der Typ PT15-NH ist als 25k-Poti zu bekommen; ich probiere den jetzt aus. Datenblatt hier.)

Mit dem offenen Poti tun, was man so mit offenen Potis tut – mit Isopropanol/mildem Alkohol Schleifer und Schleifbahn reinigen, Schleifer-Kontakte sanft nachbiegen und – zähneknirsch – ein wenig Kontaktöl, falls vorhanden. Überflüssiges Öl aufnehmen, Poti wieder zusammenpressen, einstecken und festöten, Laschen umbiegen, fertig.

Alles wieder zusammenbauen – läuft.

HackTribe your E2S with a Colab Notebook

Follow-up to the post on the Hacktribe firmware project for the Electribe 2:

Colab Notebook as online step-by-step tutorial doing all the work – no need to install Python

Want to have a Hacktribe, but don’t want to install Python? You can use this Notebook – which you can run on a virtual Python environment provided by Google, called Colab. It creates a modified firmware file with Bangcorrupt’s scripts, as well as modified sample and pattern files from the existing samples and patterns on your Electribe Sampler.

Additional Python script to adapt sample bank AND pattern bank to the HackTribe firmware

There is also a new Python script the notebook uses, but which you can also run locally on your machine: It takes an e2sSample.all sample dump file, and a matching .e2sallpat pattern dump, and adapts them to the HackTribe by moving all samples to User sample space. The patterns are then modified to find the samples in their new locations.

You can find and download the script in my repository here.

Documentation

In writing the script, I had to document parts of the sample dump file. bangcorrupt did not want to have documentation as part of the main hacktribe repository to be on the safe side of hacking/reengineering regulations, so I created a separate documentation repository. It’s quite empty so far.

Link to electribe2 doc repository.

Free-for-all Filters And VPM – How The Hacktribe came to be

I really like my Electribe 2. I know, it gets a lot of hate from the EMX/ESX lovers, but the workflow really suits me, and, as you might know, I’ve got a heart for underdogs, especially when they are from Korg – don’t you think that even Korg’s blunders are more interesting than Roland’s successes?

A mutant Electribe

StableDiffusion 1.5 hallucinating the hell out of an Electribe with IMG2IMG and „Superman Drum Machine“ as prompt

Which doesn’t mean that Korg does everything right. As Electribe users know, you have to make up your mind: 

  • Do you want the (blue or grey) E2 synth („BlueTribe“), or
  • the (red or black) E2S sampler („RedTribe“)? 

The RedTribe sampler, gravitating a bit more towards hip-hop compared to the dancefloor-oriented BlueTribe, is generally more flexible – but you have to sacrifice the BlueTribe’s many additional filter types and synth oscillator models.

Which is a real shame considering that the hardware for BlueTribe and RedTribe is absolutely identical – apart from the colour scheme and the built-in samples. You can even crossgrade from BlueTribe to RedTribe and vice versa (involves a bit of hex editor manipulation and a sizeable risk of bricking the Electribe, but it’s doable – I did it once before settling on a black RedTribe for good).

So why doesn’t one just analyze the firmware, and copy&paste the BlueTribe goodness to the RedTribe ROM? It’s that kind of project you dream of for about 15 seconds until you realize how cumbersome this really is, and that it would be madness to commit yourself to that kind of ambitious hacking project.

Luckily, bangcorrupt has already done just that.

Behold: The Hacktribe!

In case you lived under a rock and haven’t heard of it: Hacker bangcorrupt has analyzed the Electribe’s bootloader, finding the requirements for installing modified firmware. And he modified Korg’s 2.02 Electribe Sampler firmware, adding the BlueTribe’s extra capabilities concerning filters and oscillators to it – and even more: VPM, Korg’s version of FM synthesis for people without a degree in acoustics.

It’s as simple as downloading the factory firmware, running a Python script that patches it, and updating your E2 to the Hacktribe firmware. If you want to keep running your existing RedTribe patterns, I created some small additional scripts for that – my tiny contribution to the project – and you will find soon find a step-by-step tutorial as a Python notebook that you can just click-and-run on Google Colab, saving you the intimidating Python installation business.

But for the moment, let’s geek out for a bit: I reached out to bangcorrupt, the hacker who did this, and asked him how he did the hack.

Hacktribing your RedTribe

We were communicating via mail – he answered my first set of questions – which were originally intended just to tell him what I wanted to know – in bulk. These are his answers; I’ve just added some links and notes in italics and square brackets where I felt like it. Everything else is bangcorrupt’s answers.

Q: How did you get the idea of doing it?

bangcorrupt: I got the idea from the firmware swap posted on korgforums years ago.
I wanted to create a hybrid based on the latest firmware version, with some added features and configuration options.

[With the first couple of firmware revisions, it was quite easy to swap the firmware of a RedTribe for a BlueTribe; with v2.02, Korg added checks to keep you from crossgrading, so you had to do a bit of hex editing and downgrading to do the swap. It was quite a feat and, honestly, not worth it, as you wouldn’t get the samples of the other machine – these seem to be stored in ROM, separate from the firmware. While it is quite easy to get someone with an E2S to perform an „Export All Samples“ for you, I have not seen the BlueTribe factory sample set in the wild yet.]

Q: Why didn’t you just stop when you realized how overwhelmingly complex the whole thing would become?

[Think about it.The Electribe is a complex machine – see this hardware breakdown in the Korg forums from 2015 which is one of the first things a prospective hacker might end up with. It hasn’t got just one microcontroller but three: The main processor is an ARM9 processor called AM1802 (datasheet), accompanied by a Blackfin 523 DSP from Analog Devices (datasheet) – a type of microprocessor optimized to process real-time data. There is also an additional feeble ARM Cortex M3 reading the front panel dials, which we may safely ignore if we’re lucky. Scanning the datasheets, you will find all sorts of scary words like „protecting code integrity“. There is obviously some kind of bootloader involved which you have to analyze to find out what it accepts as a firmware, and how it is loaded into memory. And once you mess things up, there is a considerable risk of bricking your Electribe for good – which did indeed happen, see below.]

bangcorrupt: Once I started seeing patterns and how they interrelate it was difficult to stop. I was really obsessed with it for a while; hopefully I can find the time to dedicate to taking it to the next level.

Q: Did you have a background in microcontroller development before?

bangcorrupt: I had a basic understanding of computer architecture and electronics, but most of what I know about microcontrollers and reverse engineering comes from working on Hacktribe.

[Which I, as a full-blown blunderer and tinkerer, find wonderfully serendipous and inspiring.]

Q: What were the challenges in doing it?

bangcorrupt: Everything. I’m learning how to do this as I go along, most of the tools and protocols are new to me. At one point I bricked my electribe and had to hack some other things to learn how to fix it.

Q: What kind of tools does one use for rewriting Electribe code?

bangcorrupt: A J-Link or a Raspberry Pi running OpenOCD will work as a JTAG debugger for the CPU.

[Let’s stop here for a moment and explain what a JTAG debugger actually is. Imagine you have some sort of program, and want to see what it does – especially if it doesn’t do what you want it to do. In that case, it would be handy to stop the code and look at registers and memory.

As long as the program is still running on your desktop computer, you can simulate and debug your program there, but once it has been transferred to the machine, you will have to use special hardware to do that.

When I did my first 8-bit development project some 30 to 40 years ago, we had to buy a murderously expensive type of hardware called a Z80 In-Circuit Emulator, a blue box that could act as a microcontroller in my machine but kept transmitting data on order to a PC. It has become much, much simpler these days, as all modern microcontrollers have a standard serial interface called JTAG. It takes orders and code, and transmits data if you want to talk to the processor, but you still have to have special hardware and software which does the talking.]

bangcorrupt: I couldn’t get the Raspberry Pi [running the OpenOCD JTAG debugger] working with the Blackfin DSP, but thanks to people sponsoring Hacktribe I was able to buy the official Analog Devices debug adapter.
Raspberry Pi will also work with the Cortex M3 on the panel board, but I want to try using Black Magic Probe [an open-source standalone JTAG debugger for ST Micro’s M3 hardware and others] on an STM32F103.
On the software side I’ve been using Ghidra for static analysis, with Rizin for patching and debugging.

[What is this for? The original programmers wrote high-level code in languages like C, and probably low-level Assembler code handling single processor instructions, before compiling and assembling their program code into the string of bytes in the SYSTEM.VSB file. Disassembler frameworks like Ghidra – by the NSA, for god’s sake! – and Rizin help you turn back these bytes into readable code, much like turning a meal back into a recipe – so you end up with code that your brain can process, and the JTAG debugger which helps you watch what it is actually doing. This gives you a good chance to understand what the code does, and how to expand it.]  

Q: How much of what your HackTribe code does was already in there, and what did you have to write from scratch?

bangcorrupt: This is hard to answer, it’s all interlinked. At the start I was hex editing the binary directly, changing pointers and conditional tests to run existing functions with new data. I’ve started reworking it into separate assembly code; the most new code I’ve written is probably for NRPN handling or FX editing. Even here I am using the existing functions as much as possible, just calling them in a different order with different arguments.

Q: And have you got a clue what the hell Korg thinks about all this?

bangcorrupt: I have nothing to do with Korg. I try to stay within the law and the license agreement, and as far as I know I have.

bangcorrupt’s answers are printed as they were given. All errors in the italics are mine.

Yay! Ich hab‘ einen DIY-Minimoog gekauft. (Und Jenny wird’s lieben!)

Ist das nicht WUNDERBAR? Gediegene Klassik: Ein Minimoog – weniger ein Bedienpanel, eher eine erogene Zone für Synthesizer-Freaks. Einmal an diesen Dingern drehen – komm, du willst es doch auch! Die reine Schönheit eines einmaligen elektronischen Instruments, das auch über 50 Jahre nach seiner Konzeption noch äußerst gefragt ist – und das ich nie, nie, nie selber haben wollte.

Ich wollte aber keinen Minimoog!

Jetzt mal ehrlich: Moogs sind überteuert und überschätzt. Nenn mir einen klassischen Moog-Leiterfilter-Sound, den man nicht auch mit einem Plugin oder fast jedem modernen Hardware-Synthesizer hinkriegt. Selbst mein oller R3 – Underdog-Synth Nr. 1 – kriegt gute Moog-Imitationen hin. Und wer zur „Digital-kann-halt-nicht-klingen-wie-wahre-Analogsounds“-Sekte gehört, kann immer noch auf technologischen Neoklassizismus setzen und moderne analoge Technik nutzen. Jetzt kauf dir halt einen Boog, verdammt! Und raus aus der Kellerwohnung.

Und trotzdem… der Minimoog hat was. Bei Synthesizern geht es um den Fluss – und um die einzigartige Kombination von Aussehen, Verhalten und Klang, die ein Instrument ausmachen. Als ich also ein Moog-Gehäuse mit Knöppen und Tastatur aus einem Eigenbau-Projekt um wenige Euro sah, das der Ursprungs-Bastler aufgegeben hat, konnte ich nicht widerstehen.

„It’s aliiiiive!“ – Wie man eine leere Hülle wiederbelebt

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Wenn das Trackpad nicht mehr klickt: Macbook Air M1 (2020) reparieren

Plötzlich hat es nicht mehr geklickt: Das Trackpad im Macbook Air M1 (Apple Silicon, Ende 2020 gekauft) schien sich verklemmt zu haben, zumindest gab es keinen Klick, wenn man auf das Trackpad drückte – ich konnte nichts mehr anklicken; ohne externe Maus war der Laptop unbrauchbar. Das Problem ließ sich aber relativ schnell beseitigen.

Nur ein paar kurze Notizen, auch falls jemand gute Tipps sucht.

  • Schnelle Abhilfe: Den „Antippen“-Klick aktivieren. In die Einstellungen fürs Trackpad gehen und einen Haken bei „Klick durch Tippen“ setzen. Dann wird der Mac wenigstens wieder brauchbar.
  • Es ist womöglich kein Hardware-Problem. Der fühlbare Klick, den das Trackpad zurückgibt, wird nicht von einer Feder erzeugt, sondern von einer kleinen Reihe von Elektromagneten – die Technologie wird in diesem Beitrag auf pocket-lint.com gut erklärt. Was aber heißt: Wenn das Trackpad nicht mehr klickt, ist möglicherweise die Firmware schuld, oder das Betriebssystem hat sich vergaloppiert. Angeblich soll es helfen, in den Trackpad-Einstellungen alles mit „Haptisches Feedback“ einmal kurz zu deaktivieren, bei mir hat möglicherweise geholfen, dass ich den Akku abgeklemmt habe. (Oder auch nicht – was ich getan habe: dazu gleich mehr.)
  • Trackpad selber tauschen. Ein moderneres Apple-Gerät aufzuschrauben ist tendenziell eine dieser Warum-tue-ich-mir-das-an-und-überlasse-es-nicht-den-schnöseligen-Typen-von-der-Genius-Bar-Aktionen, aber so schwer ist es dann auch nicht. Mir hat eine Dreiviertelstunde Basteln vermutlich einen mittleren dreistelligen Betrag gespart – was ich ja schon kenne. Also: Nur Mut, es ist auch für Durchschnittsbastler:innen möglich – MIT! DEM! RICHTIGEN! WERKZEUG!
  • Werkzeuge für die Macbook-Air-Reparatur. Ohne die geht’s nicht. Ich habe ohnehin einen Satz Handyschrauben-Torx-Bits auf Lager und dazu bei Schweine-Amazon dieses Kit geordert (kein Affiliate-Link; kauft gern woanders.) Man braucht:
    • einen Pentalobe-P5-Schraubendreher (für die speziellen Apple-Gehäuseschrauben mit dem fünfzackigen Loch)
    • einen Torx-T4-Schraubendreher für die Trackpad-Kabel-Halterung
    • einen Torx-T5-Schraubendreher für das Trackpad selbst
    • eine Lupe
    • eine Pinzette
    • …wie üblich empfehle ich ein Schälchen oder eine Magnetmatte, um die verschiedenen Schraubentypen sicher und getrennt aufzubewahren, ordentliches Arbeitsplatz-Licht, eine Arbeitsplatz-Matte.
  • Schritt-für-Schritt-Anleitung. Die Anleitung von ifixit ist wie immer vorbildlich; von mir noch den Extra-Tipp, dass man wirklich die Beschreibung für jeden Schritt zu Ende liest, ehe man ihn ausführt (und vielleicht auch auf den nächsten schaut.) Sonst kann einem beispielsweise die Warnung entgehen, dass auf dem Trackpad Distanzscheiben liegen – die runterfallen, wenn man das demontierte Trackpad umdreht. Lesen spart eine Menge unwürdiges Herumrutschen auf den Knien.
  • Reparatur-Support von Apple. Ernsthaft. Ein bisschen. Die „Right-to-repair“-Gesetzgebung hat Apple in Bewegung gesetzt: Wer sein iGerät unbedingt selbst zerreparieren will, bekommt von Apple jetzt Informationen und Ersatzteile – es darf nur noch nicht zu alt sein, das iGerät. Und man sollte in den USA wohnen, hehe. Immerhin: Für den Macbook Air gibt es das Apple-Service-Manual als PDF zum Download. Auch ein Austausch-Trackpad bietet der US-Shop für knapp 100 Dollar an; ob ich es auch aus Europa hätte bestellen können, kann ich nicht sagen. Und am Ende reißt sich Apple wohl auch nicht gerade ein Bein aus, um Bastlern zu helfen. (heise.de). Am Ende hilft dann doch eher der Gang zum freundlichen türkischen iphone-Dealer.

Bliebe nur noch mal klar aufzulisten, was ich denn jetzt eigentlich getan habe, damit das Trackpad wieder klickt.

  • Werkzeug gekauft.
  • Den Mac geöffnet und das Akku-Kabel abgeklemmt. (Ich würde dringend raten, nach diesem Schritt den Akku kurz wieder anzuklemmen und zu testen, ob das Trackpad nicht schon wieder funktioniert.)
  • Das Trackpad ausgebaut und böse angeguckt. Ein wenig an den Federn gebogen.
  • Die Gehäuse-Aussparung für das Trackpad ausgewischt, um irgendwelche Krümel oder ähnliche mechanischen Störungen zu entfernen.
  • Das Trackpad mit den Distanzscheiben wieder eingebaut. Dabei die Distanzscheiben mit einer Schieblehre vermessen, nachdem ich im Service-Manual gesehen habe, dass es sie in verschiedenen Dicken gibt. Die 0,1mm starken oben, zur Tastatur hin, eingesetzt, die 0,15mm starken an der unteren Gehäusekante.
  • Alles wieder zusammengebaut und -geschraubt; der heikelste Teil war dabei der möglichst gewaltfreie Wiederanschluss des Akku-Steckers, aber auch das ZIF-Steckerchen für das Trackpad-Flachkabel links unten (kleiner Plastikbügel! Vor dem Entfernen hochklappen, nach dem Wiedereinsetzen wieder runterdrücken!) und der Platinenstecker fürs Trackpad neben dem Akku-Stecker sind nicht ohne.
  • Ans Netzteil angeschlossen, angeschaltet und… geht.

 

Work in Progress: Neuer Shop wird aufgebaut

Generated and (c) OpenAI Dall-E 2 AI

Seit Jahren arbeite ich im Shop mit dem wpShopGermany-Plugin von maennchen1.de. Das war und ist sein Geld schon wert und hat vieles erleichtert, aber ich habe ein paar Themen mit dem Plugin:

  • Einfache Handhabung. Hat es nämlich nicht.
  • Ich will eine bestimmte Art von Rechnungen und von Dienstleistungen, die man nur zusammen buchen kann, und bekomme es nicht hin.
  • Paypal-Zahlungen aus Post-Brexit-Großbritannien funktionieren nicht
  • Äußerst problematische Mischung von deutschen und englischen Texten

Das mag nicht alles die Schuld von wpShopGermany sein, trotzdem probiere ich jetzt mal WooCommerce aus. Für alle Probleme und alle Konfusion, die ich damit verursachen werde, schon jetzt: Sorry!

Generated by OpenAI’s Dall-E2 AI.

Sandwichtoaster Krups FDK 451 demontieren und Verschluss ersetzen

…und nicht auf den Sabbelkarlonkel im Internet hören.

Das hier scheint öfter zu passieren:

Die Halteklammer des Sandwichtoasters ist abgebrochen. Der Kunststoff scheint durch die Hitze ziemlich, ziemlich spröde zu werden; wahrscheinlich bricht der harte Kunststoff auch ziemlich leicht. Anyway: Wenn man nach Ersatzteilen für diesen Sandwichtoaster sucht, bekommt man als erstes dieses hier angeboten – für einige Euro. Wie gesagt, scheint öfter zu passieren.

Ersatzteil besorgen ist also kein Problem – war in zwei, drei Tagen da. Das größere Problem: das Ersatzteil einbauen. Denn dafür muss man das Gehäuse des oberen Teils demontieren.

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Preiserhöhung, leider.

Die Chipkrise erreicht meinen bescheidenen kleinen Shop: Als wir programmierbare ROM-Chips nachbestellen wollten – profane, alt ehrwürdige Atmel-27C256-PROMs, die es weiterhin als Neuware gibt und nicht nur antiquarisch, und die in fast allen Firmware-Upgrades von Bob Grieb für alte Synths zum Einsatz kommen – haben wir festgestellt: sie haben extrem lange Lieferzeiten – und sie sind teurer geworden. Der Lieferant, der dann schließlich doch noch ermöglicht hat, unser Lager wieder aufzufüllen, verlangt über einen Euro mehr pro Chip.

Bis auf weiteres erhöhen sich also zum 1.1.2022 unsere Preise um €1,50 nach Steuern je Chip.

Trotzdem: ich wünsche einen guten Start ins Hoffnungsjahr 2022!