Mashup: DV- und AVCHD-Videos unter Linux

Mit der Flip, der Einfachst-Einknopfkamera für Webvideos, habe ich mich ja vor einiger Zeit ausführlichst beschäftigt; nun bin ich ihr – unerwartet – wieder begegnet: Ali vom Webmontag brauchte dringend Videos, weil das übliche Filmteam abgesprungen war. Außerdem kam der Applausometer, den wir auf eben jenem Webmontag eigentlich einsetzen wollten, nicht recht voran. Also eine spontane – was sonst: Bastellösung für die Webmontags-Videos: Neben einer geliehenen alten DV-Kamera auf dem Stativ eine Flip HD – gestellt netterweise vom reverb.mag – mit einer weiterentwickelten Variante der „Poor Man’s Steadicam“, auf offener Bühne gebastelt. Die ich hiermit offiziell Steadiflip taufe.

 

Steadiflip: Nette kleine Pointe am Rande…

In der Pause kam Katharina auf mich zu, eine Neu-Frankfurterin, die für ihren alten Arbeitgeber die Flip in Deutschland vermarktet hat – und meinte: Das hätte ich damals gern schon gekannt! Die Flip ist ja wie gesagt Geschichte, aber sie hat versprochen, mal bei ihren alten Kollegen nach einem Restexemplar für meine Redaktion zu suchen… :)

Das war der spaßige Teil. Und jetzt…

…kam etwas, das ich – naiverweise – für völlig trivial gehalten hatte: Die Videos schneiden. Das fängt beim Schnitt-Programm an und hört dort noch lange nicht auf. Weiterlesen

Fundstücke: Afrigadget, Webmontag, Basteldisco

Gestern auf dem Webmontag mal wieder Juergen alias @jke begegnet, einem Mann, der immerhin ein aus Schrott- und Einzelteilen zusammengelötetes iPhone sein eigen nennt und von daher mit Fug und Recht als Autorität in Sachen Hardware-Bastelei betrachtet werden darf. Jürgen nun wirkt an einem Blog mit, das Sonnenlicht in die Bastlerseele wirft – AfriGadget. Die Basteleien und Geräte, die dort zu sehen sind, haben die Autoren in Kenia, Somalia und anderen afrikanischen Ländern aufgetan. Das Blog weicht allerdings vom „Mad-Scientist“-Grundton der meisten Hardware-Hacker-Blogs (auch dieser bescheidenen Seite) deutlich ab:

  • Kreativität steht im Mittelpunkt, nicht spezielle Materialien oder ungewöhnliche Bauteile – die stehen nicht zur Verfügung.
  • Es geht nicht um technische Zaubereien, selbst gewählte technischen Herausforderungen, sondern um existenzielle Alltagsprobleme.

Die Projekte, die Afrigadget aufgetan hat, sind einen Blick wert:  beispielsweise der anaerobe Gärtank, der flache Parabolspiegel (übrigens: Fresnellinse, Jungs!) oder der Verdunstungskühler für somalische Kamelmilch. Bei lebensgefährlichen Provisorien wie der Lötbogenlampen-Spule aus stoffumwickelten Drahtresten bricht mir offen gesagt der Angstschweiß aus – aber Sicherheit ist auch eine Form von Wohlstand, von daher ist westliche Überheblichkeit fehl am Platze. Übrigens trifft man Juergen bei der SocialBar Frankfurt, einer Runde von – altmodisch ausgedrückt – handfesten Weltverbesserern.

Überhaupt, der Webmontag: wer noch nicht da war, das ist eine allmonatliche Wundertüte für Netz- und Technikaffine, charmant moderiert vom unvergleichlichen Barcamp-Impresario Darren Cooper. Diesmal war die Wundertüte krankheitsbedingt etwas dünner, aber nicht weniger unterhaltsam. Christian von frankfurt-gestalten.de präsentierte sein Projekt, das der kommunalen Demokratie eine kräftige Dosis Nutzerfreundlichkeit und Transparenz versetzt. Und der einzige harte Technikvortrag des Abends brachte mich ins Grübeln: Wenn eine einzige Zehntelsekunde Verzögerung beim Seitenaufbau den Umsatz von Amazon um 1 Prozent zurückgehen lässt, was tun dann die hr-Server für die Reichweite von hr-online…? Hier deas zugehörige Slideshare.

Am Ende auch bemerkenswert fand ich die Flyer, die herumlagen und die beispielsweise für die nächste Frankfurter „Basteldisco“ warben. Wasesnichtallesgibtsagmal…