Trost und Rat für ein Opfer von Coca-Cola

Der unvergessene James Cagney im unvergessenen Billy-Wilder-Film "Eins, zwei, drei"

Der unvergessene James Cagney im unvergessenen Billy-Wilder-Film "Eins, zwei, drei"

Google ist dein Freund: Über die Suche im Netz stolpert immer mal wieder jemand bei mir herein, worüber ich mich sehr freue, zumal, wenn ich ein wenig Trost und Rat anbieten kann. Wie im Fall eines EEE-Besitzers, der eine Cola in seinen 901er gegossen hat und das gute Stück nicht aufgeben möchte: Zu Recht. Obwohl er, wie er mir schreibt, in Computerdingen nicht sonderlich bewandert ist, aber: „Probieren geht über studieren, das sagt man so… Kann man ja was dazulernen. “ That’s the spirit!

Nicht nur daraus kann man, denke ich, etwas lernen. Es ist auch an der Zeit, sich an eine alte Weisheit zu erinnern.

Kontaktpflege 1.0!

Erst einmal – keine Panik. Das Großartige am EEE ist, dass er praktisch keine beweglichen Teile hat; keine Festplatte und auch kein DVD-Laufwerk, die durch die Cola vermutlich unrettbar verklebt wären. Auch das Display hat nichts abbekommen – da hättest Du wirklich Ärger, aber den Rest bekommt man hin.

Warum? Nun, da sei mein Vater zitiert mit seinen vierzig Jahren Erfahrung als Ingenieur und einer der ganz tiefen Wahrheiten: Fast alle Probleme in der Elektronik haben irgendwie mit schlechten Kontakten zu tun. Und das ist auch das Problem nach der Cola-Attacke: Die klebrige Flüssigkeit ist in die Kontakte gelaufen, greift die Oberflächen an, korrodiert sie, sorgt für Kriechströme. Was Tastaturen zuverlässig lahm legt – aber die eignen sich besonders gut für den Versuch der Tastaturwäsche. Ebenso wie die Hauptplatine.

Neben Tastatur, Maustasten, Schaltern ist der EEE vor allem an einer Stelle verwundbar: der Speicher. Der RAM-Riegel ist in einem Steckplatz, und dieser Kontakt muss ohne Wenn und Aber hergestellt sein, sonst geht wenig. Zwei weitere Kandidaten für gewaltigen Ärger sind meines Erachtens die WLAN-Karte – auch die über einen Steckplatz im EEE integriert – und der Slot für die SD-Card.

Was also tun? Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr neige ich zu einer einfachen, aber gründlichen Empfehlung:

  1. Den EEE komplett auseinandernehmen, das heißt: die Hauptplatine freilegen, alle Stecker entfernen (Tastatur, Mauspad; Display; Stromversorgung; Lautsprecher, Mikro)
  2. Die Hauptplatine aus dem Gehäuse herausfrickeln – und alle Steckkarten ausbauen: Speicher, WLAN, ggf. Bluetooth und Flash-Erweiterungsspeicher.
  3. Die Gehäuseoberschale beiseite legen – mit dem verklebten Mauspad.
  4. Hauptplatine, Tastatur und Gehäuseoberschale – Alle diese Teile in die Spülmaschine schmeißen, Blitzgang einstellen (möglichst nicht heißer als 70 Grad) – und ab. Ehrlich! Nur Mut! (Singt leise in bester Kaa-Manier: „Vertrauuue miiiir!!“) Steckkarten und Speicherriegel auf den Kontaktflächen mit Alkohol gründlich abwischen.
  5. Ein paar Tage trocknen lassen.

Das ist jedenfalls das, was ich tun würde – das Risiko halte ich für gering; trotzdem auf eigene Gefahr. No risk, no fun.

Sagt das doch gleich!

Wozu hat man immer mal wieder einen Tag frei? Damit man stundenlang vor dem Computer die Folgen kleinerer Unbedachtheiten ausbessern kann. Zum Beispiel ein komplett weggesemmeltes Blog wieder einrichten. Und dabei erfährt man auch immer wieder kleine, aber entscheidende Details über die Upgrade- und Backup-Politik des Haus- und Hof-Providers. Hrrgttnchml…

Heute morgen, die Liebste und ich sitzen beim Freizeitfrühstück, macht das iPhone „Ping“ und verkündet damit fröhlich, dass es eine Mail von Mattias erhalten hat, die ich – sein Einverständnis jetzt mal dreist vorausgesetzt – hier dokumentiere:

Von: 	... (at) mattiasschlenker.de
Betreff: 	Ankündigung einer Hinrichtung? [bezieht sich hierauf]
Datum: 	9. April 2009 08:42:20 MESZ
An: 	... (at) eggers-elektronik.de

*Fatal error*: Allowed memory size of 16777216 bytes exhausted (tried to allocate 279223 bytes) in */mnt/web7/42/79/519379/htdocs/untergeekde/wp-includes/streams.php* on line *180

Du hast also den Strato-Server hingerichtet?

(Inklusive eines Hilfsangebot, für das an dieser Stelle noch einmal herzlich gedankt sei.) — Schnell nachgesehen: tatsächlich. untergeek.de spuckt nur noch PHP-Gift und Server-Galle. Was ist passiert? Ein „informed guess“ sagt mir, dass es wohl mit einem neuen WordPress-Plugin zusammenhängen wird – wie so häufig. Damit hatte ich gestern spät am Abend noch experimentiert.

Nein, das Plugin ist klasse. Der „Broken Link Checker“ findet Links, die schlampig ins Nirgendwo führen, und – für mich wichtiger – nicht existente Bilder in den Posts. Allerdings kann man mit dem Plugin offenbar auch ziemlichen Unfug anrichten; am besten, man macht erst gar keine gravierenden Fehler: Blogger, bleib bei deinen Leisten – respektive bei deinen Pfadnamen. Weiterlesen

Ankündigung einer Hinrichtung

Diesem Poken geht es ans Gehirn! (Montage: je)

Tja, lieber Tapio, du musst jetzt ganz tapfer sein. Ich habe nämlich nicht weniger vor, als eins deiner drei Osterpoken ganz mad-scientist-mäßig zu sezieren, sollte ich eins gewinnen.

Und das nicht etwa, weil ich den Plastebärchen ihr gewollt japanisch-knuffiges Aussehen übel nähme (was man ja durchaus verstehen könnte). Nein: verstehen will ich selber. Ich will die Technik darin analysieren und erkunden, ob man das Ganze nicht in eine erwachsenentaugliche Form bringen kann. Was sie kostet. Ob Batterien drin stecken – oder eine rein passive RFID-Technik (A propos RFID: was man da in Kommentaren für Blödsinn liest…) Ob sich so ein Poken, naja, mehr „wearable“ bauen lässt.

Außerdem will ich natürlich einfach damit spielen.

Dafür muss es leider sterben.

Für die nicht Initiierten: Ein „Poken“ ist so eine Art Visitenkarte 2.0, eine physische Entsprechung der digitalen Netzwerk-Existenz. Nicht kompatibel zu Xing oder Facebook. Oder doch? No clue.

(Poken-Foto über Timo Heuer bei flickr) über das Blog von @fletcher, der wohl eher an ein Poken kommt…8P)

PS. Was für die Geeks: Sucht mal bei Flickr nach Poken…

Böse, böse!

Zufallsfund: Hatte in meinem letzten Post das <!em>-Tag im Fließtext vergraben, diesen aber durch ein <!–more–>; abgetrennt, und was? Plötzlich war das gesamte Untergeek-Blog kursiv. Das könnte man sicher auch mit Kommentaren spielen – man müsste nur das Closing Tag eines beliebigen Befehls hinter die 120-Zeichen-Grenze schubsen, bei der die meisten Blogs den Kommentarauszug abschneiden… (Bitte hier in Gedanken diabolisches Jamesbondbösewichtgelächter einblenden.)

In other news (a.k.a. „Kommen wir nun zu etwas völlig anderem): Aus dem „I’m-a-PC-I’m-a-Mac“- Videowettbewerb der Linux Foundation.

Fastfood: Fahrertür eines Polo III Baujahr 2001 (6N2) auseinandernehmen

Und dann geht die Zentralverriegelung nicht mehr. Angekündigt hatte sich das schon länger, durch gelegentliche Aussetzer und zuletzt durch wildes Hin- und Herrödeln der Schließmotoren in Kofferraum und Tankdeckel. Ein Wackelkontakt im Kabel zum Schalter in der Tür, vermute ich – und recherchiere im Netz nach Anleitungen, um eine Polo-Tür zu demontieren. (VW Polo III Bj. 2001, Typ 6N2.) Das scheint für Schrauber nicht satisfaktionsfähig zu sein – jedenfalls fand ich zwar viele, die in Foren an Türen schraubten, aber keine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Also gut: hier ist sie. Wieder klüger geworden – allerdings ist die Zentralverriegelung immer noch kaputt. Muss wohl den ganzen Kabelbaum austauschen. – untergeek. Weiterlesen

Mobiles Internet: Und plötzlich ist es Liebe…

…als meine Liebste im Kaufhaus entdeckt, dass mobiles Internet vielleicht doch nicht so eine überflüssige Spielerei ist: Der Mixer, den sie kaufen möchte, ist mit 120 Euro ausgezeichnet – muss der so teuer sein? „Moooment!“ rufe ich, grinse mein fiesestes Geekgrinsen und finde per iPhone flugs heraus, dass der Mixer im Versandhandel schon für unter hundert zu haben ist. „Da geht noch was“, raune ich ihr zu, und am Ende des Tages kauft sie einen etwas kleineren Mixer, aber dafür deutlich billiger…

Emma Peel in Farbe? Echt?

Danke, arte! Europas schwulster Sender erfreut zurzeit mit einer täglichen Ausstrahlung der besten Folgen der Spy-Fi-Kultserie „The Avengers“, zu deutsch: „Mit Schirm, Charme und Melone“ – aus der klassischen Zeit in den 60ern, mit Diana Rigg natürlich, nicht den ganzen kindischen Kram aus der Zeit danach. Und dank brav rekorderndem Mini-Mac bin ich fast täglich dabei. So auch bei der gestrigen Folge, in die ich nur kurz hineinsehen konnte und hin- und hergerissen war:

EINERSEITS erinnere ich mich deutlich – die Sache mit dem Teleskop und den fiesen Strahlen, die den Forschern Leben und Haarfarbe komplett raubt, hat mich als Kind so fasziniert, dass ich wochenlang auf der Jagd nach Rohren und Linsen war, weil ich meinte, damit auch so einen fiesen Weltbeherrschungs-Laser bauen zu können.

ANDERERSEITS kann ich mich nun gar nicht daran erinnern, dass das Ganze Farbe enthielt – und das, was Arte da ausgestrahlt hat, ist unbestreitbar sehr farbig:

John Steed als Pretty in Pink? Ich meine – das sind doch frühkindliche Traumata; daran würde ich mich doch erinnern? Nein, kann nicht sein. Das muss alles ein schrecklicher Irrtum sein.

Andererseits macht schon das erste Bild unbestreitbar klar: „The Avengers in Color“. Wobei dieser Satz Hoffnung birgt: Aha! Color! Amerikanische Schreibweise, nicht „Colour“, wie die Briten geschrieben hätten, hätte man sie gelassen. Haben die bösen Amis nachkoloriert?

Tja, und dann geht mir auf, dass die Lösung viel einfacher ist: als ich die ersten Folgen „Avengers“ gucken durfte, hatten wir schlicht noch keinen Farbfernseher. Auweia.