Blofeld-Keyboard bekommt ein ordentliches externes Reverb als internes Upgrade – und gewinnt damit gleichzeitig bessere Ausgänge. Eine Mod mittleren Schwierigkeitsgrads… …DIE BISHER NUR ALS KONZEPT EXISTIERT.

Seit ich den Sledge eines Freundes gesehen habe – eigentlich nur ein Blofeld, den Star-Designer Axel Hartmann ein wenig umverpackt hat – denke ich darüber nach, wie man den vielen freien Platz im Blofeld-Keyboard-Gehäuse für Mods nutzen kann. Die Idee, gewissermaßen einen Sledge als Controller in den Blo einzubauen – das Konzept für den „Frankenfeld“ – ist verlockend, auch nicht übermäßig schwierig, aber aufwändig. Vermutlich werde ich es nie umsetzen.

In letzter Zeit spiele ich den Blofeld wieder viel, und liebe ihn wie eh und je – weshalb ich darüber nachgedacht habe, ob ich ihm nicht mal einen ordentlichen externen Hall spendiere. Das Einfachste wäre, das zu tun, was jede/r tut – 400 Euro für ein Strymon Big Sky raushauen.

Zweierlei gefällt mir daran nicht: zum einen die Kabelei und der Aufwand eines weiteren Geräts mit Netzteil. Zum anderen weiß ich vom Matrix, der ein Lexicon MX200 hat, dass es gar nicht so einfach ist, einen Synthesizer im Hall richtig zu pegeln. 24 Bit hin oder her.

Also dachte ich: kann man vielleicht den D/A-A/D-D/A-Wandler-Signalweg ordentlich verkürzen und verbessern, indem man einfach ein Lexicon MX als Ausgangsprozessor und D/A-Wandler nutzt? Bekanntlich hat der Blofeld einen (normalerweise nicht genutzten) digitalen SPDIF-Ausgang.

The Vorteile wären:

• Kein Verkabelungsaufwand im Proberaum.
• Ein echt nettes, MIDI-steuerbares Master-Reverb.
• Möglicherweise eine Verbesserung des Blofeld-Ausgangssignals. Das ist tendenziell eher schwach auf der Brust – auch eine Sache, die sie am Sledge geändert haben.
• Der Blofeld bekommt einen hoch offiziellen und nutzbaren Digitalausgang.

The Nachteile:

• Das wäre schon ein recht brutaler Eingriff ins Gehäuse, der sich so einfach nicht rückgängig machen lässt. Wiederverkaufswert, ade.
• Kein Kopfhörerausgang für das verhallte Signal
• Möglicherweise ist ein Master-Effekt für Multi-Patches gar nicht so sinnvoll.
• Die wichtigste Frage ist noch nicht gelöst: ob das überhaupt physisch umsetzbar wäre. Ich, ähem, denke, dass im Blokeys-Gehäuse genug Platz für die Effekt-Platine ist, und ich, ähem, hoffe, dass das MX200 aus einer Prozessor- und einer Bedien-Platine besteht (wie sein Vorgänger MPX200, siehe Service Manual). Aber ich muss erst in meinem alten MX200 nachschauen. Eine fürchterliche Schnitterei wird es so oder so: Am Blofeld sind etwa 30cm Platz für Bedienelemente, das MX200 hat aber Rackbreite und bräuchte 45cm. Schnipp, Schnipp.

Aber was wäre das Leben ohne Prüfungen.

Die MX-Mod

• Was man können muss: löten, Zweifel ignorieren
• Was man haben muss: Lötstation, Metallbohrer und -säge bzw. Dremel. Mut. Leiterplatten-Montagestifte, ein wenig Koaxkabel, eine Frontplatte.
• Wie lange es dauert: möglicherweise einen Nachmittag.

Das hier wäre zu tun:

• Lexicon MX200 besorgen und zerlegen.
• Sich für eine Ausgangskonfiguration entscheiden:
  • Die Ausgänge des Blofeld auf die Lexicon-Ausgänge umlöten (schöner)
  • Die Ausgänge des Blofeld als „Dry Out“ behalten, den MX-Effekt-Ausgang parallel nutzen (einfacher)
• Das FX-Board vorbereiten: Analoge und digitale Eingangsbuchsen auslöten.
• Die Blofeld-Platine ausbauen. Den SPDIF-Ausgang nachrüsten – ein Kabel an Pin 69 des NXP-56371-DSP anlöten (datasheet) – diesen Ausgang kann man direkt in das MX200 einspeisen
• Das Gehäuse bohren, sägen, schleifen, um die wichtigsten Bedienelemente des MX200 integrieren zu können, welche auch immer das sind. // Kann man das vielleicht sogar weglassen, bis auf den Encoder und das 7-Segment-Display?
• Den MIDI OUT des Blofeld auf den MIDI IN des MX löten. Den MIDI OUT/Thru des MX200 auf den MIDI-Out des Blofeld verbinden.
• Den MX an die Stromversorgung des Blofeld anschließen.
• Testen. Grinsen.
• Jetzt die Bedieneinheit und die Haupt-Effekt-Platine so einbauen, dass das Ganze stabil ist. Blofeld wieder schließen. Done.

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keine – dieser Post scheint einzigartig zu sein…